ANZEIGE

News

Dienstag, 16. Juli 2024

„Erfolgreiche Apps müssen Mehrwerte bieten“


Der Geschäftsführer von dem Darmstädter Corporate Publishing-Dienstleister Profilwerkstatt, Ralf Ansorge, über Anforderungen bei der App-Produktion und Umdenken bei den Publishern.

Zahlen, die aufhorchen lassen: 37 bis 55 Millionen iPads wird Apple in diesem Jahr verkaufen. Die Schätzungen renommierter Marktforschungsinstitute stützen die Annahme, dass Apple mit seinem Tablet in die richtige Lücke gestoßen ist. Andere Anbieter ziehen nach. In den nächsten Wochen werden Dutzende neuer Tablet-PCs auf den Markt kommen. Allein auf der weltgrößten Consumer-Elektronik-Messe CES in Las Vegas wurden im Januar über 100 neue Tablets vorgestellt. Wer sich am Ende durchsetzen wird, lässt sich heute noch nicht endgültig sagen. Fest steht aber wohl, dass die kompakten Rechner für immer mehr Menschen Teil ihres Alltags werden, egal ob sie damit im Job Kunden beraten oder einfach nur gemütlich zu Hause auf dem Sofa surfen.

Apps eröffnen eine neue Mediengattung

Für Verlage wie Unternehmen stellt sich dabei über kurz oder lang weniger die Frage, ob sie entsprechende Angebote schaffen müssen - sie müssen. Viel interessanter ist die Frage, wie diese Angebote aussehen sollten. Mit seinem App-Store hat Apple eine Benchmark gesetzt. Denn mit dem iPhone kamen die Apps und damit eine völlig neue Mediengattung. Man benötigt zwar einen Internetanschluss, um sich die Apps herunterzuladen. Hat man sie aber einmal auf dem Tablet, kann man sie offline genauso gut nutzen wie online. Sie bieten Zusatzgimmicks, beispielsweise durch die Verknüpfung bestimmter Funktionen mit standortbezogenen Diensten. Aber das größte Plus ist die medienadäquate Aufbereitung: Wer Apps gestaltet, muss sich nicht an Internet- und Browserstandards orientieren, sondern kann Design und Funktionalität auf das jeweilige Tablet maßschneidern. Gerade für Magazine ist dies ein wichtiger Pluspunkt. Klassische E-Journals stoßen oft an ihre Grenzen, weil bestimmte Dinge einfach nicht gehen. Sie wirken daher häufig etwas bemüht.

Viele Unternehmen, Anwender und Entwickler stellen dennoch die Frage nach dem Sinn von Apps. Wäre es nicht viel einfacher, sämtliche Inhalte über html-5-Internetanwendungen zugänglich zu machen und sich so den Umweg über App-Stores zu sparen? Die Experten streiten noch. Aber wer sich den Markt, die bestehenden Angebote aus den verschiedenen Welten vor Augen führt, kann zumindest im Moment noch einen deutlichen Unterschied erkennen. Wer einmal eine gut gemachte Magazin-App in der Hand hatte, wird die Defizite von internetbasierten Inhalten schnell spüren.

Apps müssen dem Leseverhalten angepasst sein

So muss der Anwender mitunter zwar höhere Ladezeiten in Kauf nehmen, weil er eben das ganze Magazin herunterladen muss, dafür kann er dann aber relativ ungestört auch ohne Internetverbindung durch das Heft „wischen" und die multimedialen Funktionen der Apps nutzen. Dabei kann und sollte eine App aber deutlich mehr bieten als eine erweiterte PDF-Version angereichert um ein paar Videofilmchen oder Bildergalerien. Die App muss sich dem Leseverhalten anpassen. Text-, Bild- und Videoelemente müssen sinnvoll miteinander kombiniert und aufeinander abgestimmt sein. Das bedeutet: weniger sichtbarer Text, aber mehr Optionen für Zusatzinformationen. Eine vereinfachte Leserführung durch Reduzierung auf das Wesentliche. Und die Integration non-linearer Elemente. Was das heißt: Wenn jemand ein Interview lesen möchte, muss man ihm nicht mehr einen x-hundert Zeilen langen Riemen vorlegen. Man kann das Interview beispielsweise auf die Fragen reduzieren und dem Leser überlassen, welche er so interessant findet, dass er die Antworten lesen möchte.

Umdenken bei den Publishern

Das erfordert natürlich ein Umdenken von Magazinmachern, sie müssen sich von der Vorstellung eines wie auch immer formatierten Blatt Papiers als Ausgabemedium lösen. Das kommt einer kleinen Revolution gleich. Denn die Nähe zu Printformaten beschränkt leicht das freie Denken. Grafiker müssen sich von lieb gewordenen Konventionen lösen und Redakteure in völlig neuen Formaten denken. Wer ein wenig Spaß hat am Betreten neuer Pfade, für den sind diese Zeiten Gründerzeiten.

www.profilwerkstatt.de

zurück

(bmw) 25.01.2011

CP Guide

Top-Dienstleister für Content Marketing































































































































































































































































































     

Printausgabe