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Dienstag, 16. Juli 2024

Automobilmarken-Magazine: Faszination auf vier Rädern

Das Automobil ist ungebrochen des Deutschen liebstes Kind. Nur wenige Themenbereiche präsentieren sich so facettenreich wie das Automobil – und Deutschland wird immer automobiler: Laut Kraftfahrt-Bundesamt, Flensburg, nimmt der Pkw-Bestand von Jahr zu Jahr zu und lag Anfang dieses Jahres mit einem Plus von einem Prozent bei 46,6 Millionen Pkw’s (Stand: Januar 2007) und jeder zehnte Pkw (10,6 Prozent) wird gewerblich genutzt.

Während die gewerbliche Nachfrage „brummt“, halten sich die privaten Autokäufer nach wie vor zurück. Nach der jährlich erscheinenden Studie ‚Autofahren in Deutschland’ von Motor Presse Stuttgart ist mittlerweile das Durchschnittsalter der Autos auf 8,3 Jahre gestiegen, obwohl Hersteller und Importeure versuchen mit aktiven Rabattaktionen die Investitionsbremse zu lockern.

Nicht umsonst haben die Automobilmarken-Magazine einen hohen Stellenwert bei den Unternehmen als Kundenbindungsinstrument. Als ‚Königsdisziplin’ werden sie von der Branche betitelt. In kaum einem anderen Kundenzeitschriften-Segment werden die Magazine von der Optik über den Inhalt bis zur Heftausstattung so anspruchsvoll produziert wie in dieser Gattung. Hochkarätige Autoren und Fotografen produzieren für diese Magazine und nicht umsonst dürfen sich diese Titel High-Class- Magazine nennen. Der Anspruch dieser Magazine und ihre Exklusivität beflügelt die Wertigkeit diese Gattung so, dass die traditionellen Kauf-Automobilmagazine am Kiosk nur mithalten können, wenn sie andere Themenschwerpunkte wählen. Hingegen wird bei den Automobilmarken-Magazinen ein Lifestyle-Aspekt umgesetzt, der über das Globalthema Auto ein Lebensgefühl und eine Lebenseinstellung transportiert,  die den Leser gezielt in seinen Bann ziehen soll.

Mit „Vollgas“ voraus? – Marktsituation und Entwicklung

Die Dynamik der Modellentwicklung bei den Automobilherstellern in den letzten Jahren spiegelt sich in den entsprechenden Magazinen wider und soll so gezielt Kunden anzusprechen.

„Die Corporate Publishing Branche erlebt einen seit Jahren anhaltenden Boom. Steigende Auflagenzahlen – sprich neue Titel – verdeutlichen den gestiegenen Stellenwert dieses Instruments im Unternehmens-Kommunikationsmix. Die Autotitel gehören mit zu den Premiumprodukten im CP Print-Bereich. Die Titel werden seit Jahren auf sehr hohem Niveau produziert. Die derzeitige Marktsituation wird geprägt von einer zunehmenden Segmentierung, zugeschnitten auf kleinere Zielgruppen, wie etwa die Besitzer/Käufer eines bestimmten Fahrzeugmodells“, erklärt Albrecht Trautzburg, Manager CP bei Mitsubishi Motors Deutschland, Hattersheim, und verantwortlich für das Kundenmagazin ‚Sprint’. Das Magazin wird betreut vom Münchener CP-Verlag BurdaYukom Publishing. Eine positive Entwicklung hin zu Qualitätsmagazinen sieht auch Andreas Rommelspacher, Geschäftsführer des gleichnamigen Hamburger Redaktionsbüros und Chefredakteur ‚Nissan Live’ von Nissan Center Europe, Brühl: „Von Ausnahmen abgesehen, haben die Magazine inhaltlich wie optisch/layouterisch einen Qualitätssprung gemacht. Sie werden wesentlich aufwendiger produziert als noch vor wenigen Jahren. Die Unternehmen haben in zunehmendem Maße begriffen, dass ein CP-Medien Magazin mehr leisten kann und muss, als nur die Sales- oder Werbebotschaft eines jeweiligen Herstellers zu transportieren. Ausnahmen bestätigen die Regel. Viele Auto-Kundenmagazine müssen sich heute nicht mehr vor Publikumsmagazinen verstecken. Diese Entwicklung wird sich weiter verstärken. Quantitativ ist der Markt gesättigt, es gibt in Deutschland kaum ein Automobilunternehmen, das nicht über ein Kundenmagazin verfügt.“ Eine positive Entwicklung in diesem Kundenmagazin-Segment sieht auch Karen Schulze, Chefredaktion ‚Christophorus’ von Dr. Ing. h.c.F. Porsche, Stuttgart: „Die aktuelle Marktsituation wird sich weiter verbessern, denn immer mehr Automobilfirmen benutzen Magazine als Mittel zur Kundenbindung und zur Schaffung von Markentreue. Die Konkurrenzsituation wird immer härter, denn die Firmen investieren Geld für die Gestaltung der Kundenzeitschriften.“

„Schöne Einheits-Welt vernebelt die Markenbotschaft“

Dass es teilweise bei den Magazinen die Markenbotschaft nicht immer eindeutig kommuniziert wird, ist die Auffassung von Michael Köckritz, Geschäftsführer köckritzdörrich. Der Reutlinger CP-Dienstleister betreut das ‚Lamborghini Magazin’ von Lamborghini SpA, Italien: „Die Automobilmarken haben die Möglichkeiten des Instruments ‚Kundenmagazin’ grundsätzlich erkannt und wollen es offensichtlich auch ernsthaft nutzen. Nur die Umsetzungen reizen Chancen und Potential des Tools selten aus. Die Ansätze und die Inhalte sind oft austauschbar, selten im Sinne von nachhaltigen Markenerlebnissen entwickelt und authentisch umgesetzt. Oft vernebelt auch eine ‚schöne Einheits-Welt’ die Sicht auf Markenbotschaften.“ Zwei unterschiedliche Trends in den Automobilmarkenmagazinen sieht Gerhard Brauer, Chefredakteur TPD Medien, München: „Bei vielen Titeln hat sich eine professionell-journalistische Umsetzung durchgesetzt. Bei anderen Magazinen werden Inhalte zum Teil Marketing/PR-lastiger als in der Vergangenheit.“ Der Münchener CP-Dienstleister betreut das ‚Toyota Magazin’ von Toyota Deutschland, Köln.

Nach Ansicht von Bettina Singhartinger, Global Business Communications DaimlerChrysler AG, Stuttgart, hat der journalistische Anspruch an Kundenmagazine einen höheren Stellenwert eingenommen: „Waren Automobilmagazine viele Jahre nur ein weiteres Format der Marketingkommunikation, ist der Anspruch der Leser an journalistisch anspruchsvolle und glaubwürdige Information erheblich gewachsen.“  Der Stuttgarter Automobilhersteller ist Herausgeber des ‚Mercedesmagazins’, welches vom Münchener CP-Dienstleister Premiumcom betreut wird. Ähnlich argumentiert Stefan Endrös, Geschäftsführer Journal International, München: „Die Magazine sind auf hohem Niveau und sollen dort auch weiterhin positioniert sein. Mit ‚Avenue’ können wir hier sehr gut bestehen, weil es sich beweist, dass der Erfolg bei den Lesern und Kunden zu suchen ist – und genau hier die notwendige Anerkennung finden muss.“ Der CP-Verlag betreut die Kundenmagazine ‚Avenue’ von Peugeot Deutschland, Saarbrücken, und ‚Voilà’ von Citroen Deutschland, Köln.

Ein fester Bestandteil des Kommunikationmixes

Unumstritten ist mittlerweile das Kundenmagazin als fester Bestandteil des Kommunikationsmixes. Kein Automobilunternehmen kann es sich leisten innerhalb seiner Kommunikationsstrategie auf dieses Tool zu verzichten. Thorsten Söth, Leiter Marketing Kia Motors Deutschland, Frankfurt: „’Corporate Magazines’ sind fester Bestandteil der Kommunikation aller Marken geworden. Hierbei ist Print immer noch Trumpf und wird als Premium-Instrument akzeptiert, das von schnelllebigen Online-Leistungen ergänzt wird. Wichtig ist hierbei immer mehr, Smart-Selling zu betreiben und die eigentlichen Automobile in den Hintergrund zu bringen. Vielmehr geht es darum, die Welt einer Marke und den ‚Club’ der Kunden mit Leben und Identifikationsmöglichkeiten zu füllen. Ein Kundenmagazin ist das Sprachrohr eines Unternehmens zum Kunden.“  Das Frankfurter Automobilunternehmen ist der Herausgeber von ‚Kiaro’. Das Automobilmarken-Magazin wird vom CP-Dienstleister drivemedia, München, betreut. Genauso sieht es Fred Bärbock, Konzernkommunikation Vertrieb und Marketing Volkswagen AG, Wolfsburg: „Markenmagazine sind zum unverzichtbaren Teil im Kommunikationsmix geworden. Die Tendenz zu hoher Qualität hat sich weiter verstärkt. Das gilt sowohl in journalistischer Hinsicht als auch für die Art der Ausführung.“ Das Unternehmen ist Herausgeber des ‚Volkswagen Magazins’, welches vom Hamburger CP-Verlag G+J Corporate Media betreut wird.

Trend geht zur Internationalität

Zwar verzeichnet der deutsche Markt nach wie vor ein Zulassungsplus an Neuwagen, aber der internationale Markt ist für die Unternehmen eine große Chance in den kommenden Jahrzehnten Umsatz zu generieren. Dementsprechend erscheinen viele Automobilkundenmagazine international oder mit individualisierten Ausgaben. Dass die Blickrichtung hin zur Internationalität geht, hat auch der Berliner CP-Dienstleister KircherBurkhardt zu spüren bekommen. Seit dem Launch vor zwei Jahren betreuten die Berliner von Mazda Motors Deutschland, Leverkusen, das Automobilmagazin ‚Mazda motion’. Durch eine Entscheidung des Headquarters in Japan soll nun das Magazin mit internationaler Ausrichtung weltweit erscheinen. Nach einem Pitch, bei dem KircherBurkhardt aus unbekannten Gründen übergangen wurde, betreut jetzt das Magazin der Londoner CP-Dienstleister Redwood. Unter der neuen Ägide soll das Magazin im Oktober erstmals erscheinen. Auch das Kundenmagazin von Adam Opel, Rüsselsheim, wird erstmals unter der neuen CP-Betreuung von facts & figures, Hamburg, pünktlich zur IAA neu erscheinen. Glaubt man Branchengerüchten, so will der Rüsselsheimer Automobilhersteller sein Kundenmagazin auch international ausrichten.

Während Fiat Deutschland, Frankfurt, das Kundenmagazin ‚Emozioni’ wieder vom Markt nahm, launchte Alfa Romeo, Turin, das Kundenmagazin ‚Feel’ für den europäischen Markt. ‚Feel’ wird produziert vom Italienischen Verlag Canale Arte Edzieni, Bongaro Troinaso.

Die Big-Player wie DaimlerChrysler, Audi AG und BMW setzen bei ihren Magazinen auf Internationalität. Dr. Kai Laakmann, Geschäftsführer Hoffmann und Campe Corporate Publishing: „Ein Trend ist die immer weitergehende Internationalisierung des Magazins durch die Einführung neuer, speziell auf die einzelnen Märkte zugeschnittener Landesausgaben. Mittlerweile gibt es 48 Länderausgaben in 33 verschiedenen Sprachen. Darüber hinaus werden Themen aufgegriffen, die im Zusammenhang mit dem Produkt stehen. Zum Beispiel bei BMW das Thema Clean Energy/Wasserstoffantrieb. Ein weiterer Trend ist die intelligente Vernetzung von Print und Multimedia in diverse Richtungen.“ Der Hamburger CP-Verlag betreut neben dem ‚BMW Magazin’ von der Münchener BMW Group auch ‚MINIInternational’. Unter www.bmw.com/bmwmagazin steht die digitale Erweiterung des Printmagazins online. Dazu Laakmann: „Hier werden Printmedium und audiovisuelle Medien optimal aufeinander abgestimmt verknüpft. Zum Beispiel gibt es zu ausgewählten Themen der Printausgabe eigens für das Portal produzierte Filme, die mittlerweile auch bei YouTube und anderen Videoportalen zu finden sind.“ Darüber hinaus werden auch Offline-Synergien eingesetzt. Zum Beispiel begleitet das ‚BMW Magazin specials’ die Einführung neuer Modelle und ist auf die spezifischen Bedürfnisse von Interessenten zugeschnitten.

Neue Märkte im Visier

„Wichtig für die Automobilbranche sind die Wachstumsmärkte China, Indien und Russland. Die Kundenmagazine wie auch das ‚Audi Magazin’ müssen entsprechend kommunikationstechnisch aufgestellt sein“, sagt Michael Finke, Leiter Internationales Kunden- und Handelsmarketing Audi AG, Ingolstadt. „Das zentrale Thema ist die Vernetzung der Medien unter anderem zwischen Print- und Online-Medium“, ergänzt Finke. Das ‚Audi Magazin’ sowie das Magazin für potenzielle Audi-Kunden ‚Vorsprung’ wird betreut von corps. Corporate Services, Düsseldorf. Neben einer deutschen Ausgabe wird über ein Content Management System Länderregionalisierung vorgenommen, sodass das ‚Audi Magazin’ in 37 verschiedenen Länderausgaben erscheint. Der Automobilhersteller ist Innovationen aufgeschlossen und plant Ende 2008 den Launch eines CP-Medien eMagazins.

Synergien: Off- und Online sowie eMagazine und Internet-TV

Der Ingolstädter Automobilkonzern Audi launchte Anfang Mai dieses Jahres ein Corporate TV im Internet. In deutscher und englischer Sprache wird dem Zuschauer ein breites Spektrum an redaktionellen Beiträgen und TV Magazinen geboten: „Die Mischung aus Marken-, Technik- und Lifestylethemen, überraschend aufbereitet, macht unser Programm so attraktiv. So verschieden die Themen sind, ihnen ist gemein, dass sie dem progressiven Anspruch der Marke entsprechen", formuliert Liane Scheinert, Leiterin von ,Audi tv’. Erlebbar ist die Marke im laufenden Programm mit festen Sendezeiten und in vier speziellen Themenkanälen. „Audi tv und ,Audi Magazin' ergänzen sich sehr gut, indem wir Themen vernetzen und die unterschiedlichen Möglichkeiten der bei Kommunikationskanäle intensiv nutzen", erklärt Liane Scheinert. Audi tv ist nach Unternehmensangaben sehr positiv angelaufen. „Erste inhaltliche Feedbacks sowie die Zuschauerzahlen der ersten Monate bestätigen unser Engagement und sind die Basis für den weiteren Ausbau des Senders", fasst Scheinert zusammen.

Als erster der Automobilkonzerne ist die BMW Group  mit einem Internet-TV-Format gestartet. „BMW ist seit Anfang März mit einem eigenen TV Format, dem ‚BMW TV’- auf Sendung – zeitgleich mit dem Relaunch unserer Homepage. ‚BMW TV’ ist integraler Bestandteil dieses neu gestalteten Web-Auftritts und zudem ein Zugpferd der bmw.de. Aus Nutzer-Reaktionen wissen wir, dass diese Art des redaktionell gestalteten Informationsformats sehr positiv aufgenommen wird. So ist ‚BMW TV’ zum Beispiel auch in die Microsoft Multimedia Center Plattform eingebunden, die standardisiert mit dem Betriebssystem Vista ausgeliefert wird. Wir denken zusätzlich über alle Möglichkeiten – ob über Satellit oder Kabel - einer noch breiteren Distribution nach. Darüber hinaus informieren wir interessierte Zuseher auch mit einer Programmvorschau in Kooperation mit Partner wie ‚TV Digital’, ‚Spiegel’- und ‚manager-magazin’- Online, MSN Video oder n-tv Video sowie per Mail-Verteiler. Wir sind äußerst zufrieden mit der Entwicklung unserer IP-TV Sendung. Der redaktionelle Ansatz ermöglicht es uns, den Kunden nachhaltig zu informieren. So haben wir mit unserer Serie zu BMW EfficientDynamicsTM ein Serienformat geschaffen, das eines unserer zentralen Anliegen der Konzernkommunikation nicht nur um eine klassische Werbemaßnahme, sondern vor allem um eine Informationsmaßnahme mit Mehrwert für den Kunden bereichert“, Dr. Hans-Peter Ketterl, Leiter Werbung und Medien, BMW Deutschland.

Als der Dritte im Bunde launchte vor kurzem DaimlerChrysler ‚Mercedes-Benz TV’. „Wir können jetzt schon sagen, dass wir äußerst zufrieden mit den bisherigen Ergebnissen sind. ‚Mercedes-Benz TV’ basiert auf einer flexiblen Distribution über vielfältige Kanäle. So starten wir beispielsweise mit einer IP-TV Kooperation mit Burda. Dabei gab es im Rahmen der Fashion Week Verlinkungen zu ‚Merceds-Benz TV’ auf bunte.t-online und StarStyle.tv. Im Bezug auf unser ‚Mercedesmagazin’ findet vor allem bei unserem Online-Auftritt ein inhaltlicher Austausch mit ‚Merceds-Benz TV’ statt“, sagt Bettina Singhartinger. Auch DaimlerChrysler sieht eMagazines mit entsprechendem Mehr- und Nutzwert für Kunden als „ein absolutes Muss“. Singhartinger: „Inwieweit weitere Plattformen in die Kundeninformation und -kommunikation eingebunden werden können, ist noch zu prüfen.“

Andere Automobilhersteller sind noch in der Beobachtungs- und Überlegungsphase

Auf die Synergie-Effekte von On- und Offline setzt auch das ‚Volkswagen Magazin’ mit URL-Querverweise zu jedem Thema und Artikel. Dazu Fred Bärbock: „Ein weiteres Beispiel sind Artikel mit Hintergrund-Informationen – beispielsweise zum ‚Making of’ eines TV-Spots, der dann in der Online-Version angeschaut werden kann.“ In der Analyse des Volkswagen-Konzerns ist derzeit das Thema Internet-TV. „Die Untersuchung schließt die Analyse von ‚Internet im Fernsehen’ bis zu ‚Fernsehen im Internet’ ein. Gemeinsam sind diesen technischen Varianten die hohe Interaktivität der Zuschauer sowie die Emotionalisierung durch das Bewegtbild. Die Vorteile liegen auf der Hand: Kommunikation, die involviert, berührt die Menschen mehr. Die derzeit nicht vorhandenen Standards für das ‚Internet im Fernsehen’ sind jedoch ein Investitionshindernis“, erklärt Bärbock.

Auch Kia, Hyundai und Volvo Car Germany, Köln, verfolgt die Internet-TV-Aktivitäten der Kontrahenten. „Kurzfristig haben wir diesbezüglich keine Planung, wir werden die Entwicklung aber aufmerksam verfolgen und unsere Aktivitäten gegebenenfalls dem Markt anpassen. Seit Ende 2006 gibt es eine Online-Version von ‚Liv’, die neben den im Magazin publizierten Artikeln noch weitere Berichte, Informationen und spektakuläre Bilder sowie Filmsequenzen zu ausgesuchten Themen bietet“, erklärt Anja Kalass, Referentin Realtionship Marketing von Volvo Car Germany. Das Volvo-Kundenmagazin ‚Liv’ wird vom Londoner CP-Dienstleister Redwood weltweit produziert. So ist zum Beispiel für Toyota, Hyundai Motor Deutschland, Neckarsulm, Internet-TV zur Zeit noch kein Thema. Thomas Rauh, Leiter Presse: „Eine Integration des ‚Hyundai Magazins’ auf den Internetseiten ist für das nächste Jahr anvisiert, was dann auch zu einem Ausbau des Online-Dialogs führt.“ Das Magazin wird vom Kölner CP-Dienstleister kuk kommunikation und kreation betreut.

„Internet-TV ist Sache des Herstellers, nicht des Importeurs“

Mitsubishi sowie Nissan stellen darauf ab, dass die Entscheidung von Internet-TV direkt beim Hersteller und nicht beim Importeur gefällt werden sollte. Dazu ‚Nissan Live’-Chefredakteur Andreas Rommelspacher: „‚Nissan-Internet-TV’ ist eine Sache von Nissan Europe, nicht der Nissan Center Europe GmbH. Konkrete diesbezügliche Kooperationspartner gibt es unseres Wissens nicht. Wohl aber sendet Nissan die erste interaktive Werbung im deutschen Fernsehen auf dem Internet-TV-Kanal n-tv plus. Außerdem gibt es einen Nissan-Auftritt in ‚Second Life’, der von der Interactive Marketing Abteilung Nissan North America verantwortet wird.“

Alle Automobilmagazine setzen auf den Synergieeffekt von On- und Offline. In diesem Bereich sind sie genauso fortschrittlich und ihrer Zeit voraus, wie die Branche, der sie als Kommunikations- und Kundenbindungstool dienen.

Re-Finanzierung durch Anzeigen von teilweise bis komplett

Nur vier Automobilmagazine werden von Nielsen Media Research, Hamburg, erhoben. Danach erzielen die Magazine ‚Audi Magazin’, ‚BMW Magazin’, ‚Christophorus’ und das ‚Mercedesmagazin’ zusammen 5,25 Millionen Euro Brutto-Werbeeinnahmen in 2006. Im Vergleich zum Vorjahr ein hauchdünnes Plus von 0,1 Prozent.

 

 

In der Relation zu den klassischen Publikumszeitschriften ist der Werbekuchen für die Automobilkunden- Magazine sehr übersichtlich. Obwohl die Magazine in den letzten Jahren enorm an Renommee gewonnen haben, sind sie aufgrund ihrer vorwiegend vierteljährlichen Erscheinungsweise nicht zwingend in den Köpfen der Mediaplaner. Dabei sind die Anzeigenplatzierungen in diesen Magazinen nicht unwichtig, einerseits weil sie eine ganz bestimmte Zielgruppe erreichen und die Streuverluste geringer halten, andererseits auch für die Automobilmagazine, denn Anzeigen erhöhen die Glaubwürdigkeit von Kundenmagazinen und tragen auch ihren Teil zur Refinanzierung bei.

Während sich die Anzeigenentwicklung bei den Automobilmagazinen ‚Liv’, ‚Voilà’, ‚Avenue’ konstant entwickelt, stagniert das Anzeigenaufkommen bei ‚Nissan Live’.

‚Kiaro’ startet 2008 Anzeigen-Offensive

Aktiver wird ‚Kiaro’ im Anzeigenbereich tätig werden. Ab 2008 wird die Erscheinungsweise des Magazins von zwei Mal auf vier Mal im Jahr erhöht. „Derzeit sind wir noch nicht aktiv ins Anzeigengeschäft eingestiegen, dennoch konnten wir einige Anzeigenkunden gewinnen. Aktiv werden wir im Jahr 2008 die Anzeigenakquise für das ‚Kiaro Magazin’ angehen“, kündigt Thorsten Söth von Kia Motors Deutschland die Offensive an.

Ein erhöhtes Anzeigenaufkommen verzeichnet unter anderem das ‚Toyota Magazin’. TBD Medien-Chefredakteur Gerhard Brauer: „Das ‚Toyota Magazin’ wird immer stärker gebucht, ein Grund sind sicherlich die verlässlichen Angaben zur Zielgruppe, basierend auf regelmäßig durchgeführte Leserbefragungen.“ Nach eigenen Angaben werden zunehmend Beilagen und Beihefter gebucht.

Anzeigenaufkommen – Tendenz steigend

Heiko Hager, Anzeigenleitung G+J Corporate Media: „Die Erlöse beim ‚Volkswagen Magazin’ sind stabil und in 2007 leicht wachsend. Die Anzeigenerlöse umfassen einen strategisch bedeutenden Anteil zur Refinanzierung der Gesamtprojektkosten.“ Auch das ‚BMW Magazin’ und ‚MINIInternational’ vermelden eine steigende Nachfrage. „Erfreulicherweise erkennt die Werbewirtschaft diesen Ergänzungswerbeträger als Multiplikator in einer meinungsbildenden Zielgruppe und dokumentiert dies mit steigender Nachfrage – bei limitierten Anzeigenplätzen bei ‚MINIInternational’“, erklärt Kai Laakmann. Nicht unbeachtlich ist der Aspekt der Refinanzierung. Laakmann: „Den Anzeigen kommt in vielen BMW-Landesmärkten eine entscheidende Bedeutung bei der Refinanzierung des Magazins zu.“ Hinzu kommt, dass einige Magazine wie ‚BMW Magazin’ und ‚MINIInternational’ auch zum Verkauf im ausgewählten Flughafen- und Bahnhofsbuchhandel angeboten werden.  Zufrieden ist auch der Anzeigenvermarkter des ‚Mercedemagazins’ GWP media-marketing, Düsseldorf, obwohl die Refinanzierung durch Anzeigen nur einen untergeordneten Stellenwert einnimmt. Sibylle Schuld, Leiterin Media Solutions: „Die Anzeigensituation hat sich sehr gut entwickelt und der positive Trend wird sich auch 2007 und 2008 weiter fortsetzen. Das Konzept, ausschließlich Anzeigenkunden im Magazin zu platzieren, die zur Marke Mercedes-Benz passen, hat sich im Markt etabliert und zu diversen Neukundenakquisitionen geführt.“ Viele Buchungen und ein erhöhtes Interesse vermeldet auch das ‚Lamborghini Magazin’.

‚Christophorus’ trägt sich selbst

Auf eine hundertprozentige Refinanzierung setzt Porsche mit seinem Kundenmagazin ‚Christophorus’. Chefredakteurin Karen Schulze: „Die Anzeigensituation ist sehr gut und wird sich, vorausgesetzt die wirtschaftlichen Faktoren bleiben weiterhin stabil, auch weiter positiv entwickeln. Das Magazin hat normalerweise 100 Seiten, allerdings müssen wir bedingt durch die Anzeigen und die Fülle der Information oft auf 132 Seiten erweitern. ‚Christophorus’ muss sich selbst tragen und wird nicht vom Unternehmen subventioniert. Die Refinanzierung erfolgt zum einen durch Anzeigenerlöse und zum anderen durch Vertriebserlöse.“

USP als Kundenbindungsinstrument

Eine noch stärkere Bedeutung als in den Jahren zuvor wird das Thema Kundenbindung sein. Peter Haenchen, Geschäftsführer G+J Corporate Media: „Mit der zunehmenden Erkenntnis der Kundenbindung für die Marke, werden die Magazine noch stärker eingesetzt werden. In den Zeiten von stärkerer Verdrängung, in der es keine verlässliche Markterweiterung mehr gibt, ist der Kampf um den vorhandenen Kunden noch mehr in den Vordergrund gerückt.“

Alle Automobilmarken-Magazine können eine Kundentreue aufweisen,  von der viele Kaufzeitschriften nur träumen können. Die Magazine sind auf die Affinitäten ihrer Leser von der ersten bis zur letzten Seite zugeschnitten, denn kein Automobilhersteller kann es sich leisten auf „einen“ Kunden zu verzichten. Nicht umsonst investieren die Automobil-unternehmen stattliche Budgets in ihr Kundenbindungstool und setzen damit auf die „Faszination auf vier Räder“.

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(bmw) 21.08.2007

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