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Dienstag, 16. Juli 2024

E-Journals: Eine Bereicherung für die Etablierten


Gastkommentar von Michael Schmitz, Leiter Digital Media BurdaYukom Publishing, München

Die Branche der Corporate Publisher steht vor komplexen Herausforderungen, die eine sich rasant verändernde Medienlandschaft mit ständig neuen Kanälen und Medienformaten mit sich bringt. Der Eintritt neuer Player, die Professionalisierung auf Auftraggeberseite, die grundlegende Veränderung der Internetnutzung, all das zwingt die Corporate Publisher zu höherer Innovationsgeschwindigkeit, wollen sie auch in den nächsten Jahren erfolgreich am Markt agieren und nicht Terrain an internationale Agenturnetworks verlieren.

Anstatt Reichweite wird auf Verweildauer gesetzt

Dabei geht es sowohl um die Weiterentwicklung des klassischen Printportfolios, als auch die Auseinandersetzung mit den bestehenden und herannahenden digitalen Formaten. Neben der Explosion der Kanäle vollzieht sich - noch weitgehend unbemerkt - eine für die Inhaltsproduzenten bedeutsame Wendung. Die Internet-Werbewährung ändert sich. Nicht mehr Reichweite zählt sondern die Kontaktdauer. Hier wird der Einfluss deutlich, den Web 2.0, Video und neue Webtechnologien auf die Art, wie Webangebote von Usern genutzt werden. Es gilt also, durch hochwertige journalistische Inhalte, die zielgruppenspezifisch und kanaladäquat aufbereitet sind, die Nutzer dauerhaft an ein Angebot zu fesseln. Hier kommt die Qualitäten der Corporate Publisher ins Spiel, die genau dieses Handwerkzeug beherrschen.

Wie sehen nun diese „fesselnden“ Medienformate aus? Im Grunde handelt es sich um Bewegtbild- und Interaktiv-Formate, die eine hohe Emotionalität und Faszination auslösen. Dies wird vor allem an den Klickraten von Online-Werbemitteln deutlich. Video-Ads erzielen eine zehn- bis zwanzigfach höhere Rate als bisherige Formate. Es gilt also, klassische Text-Bildformate mit Audio- und Video zu verbinden und so dem Nutzer einen emotionalen und gleichzeitig hochwertigen Content bereitzustellen, um eine größtmögliche Bindung an Website, Unternehmen und Marke herzustellen.

Die Stärke der emotionalen Inszenierung

Ein Medium, das diesen Formatmix in einer geschlossenen und spannenden Dramaturgie kombiniert sind die eJournals, auch eMagazines, Livepaper oder E-Paper genannt. Durch die Entwicklung der Infrastruktur, die gestiegenen Bandbreiten und des technischen Stands der Produktionstools verlassen die eMagazine die Ebene der reinen Online-Pdf und wandeln sich zu echten Online-Magazinen, die weit über das hinausgehen, was ihre Print-Pendants erlauben. Blätterbar und angereichert mit Audio, Video, Animationen sowie Responselementen liegt ihre Stärke in der Verbindung aus emotionaler Inszenierung, inhaltlicher Vertiefung, dem Einsatz von Responseelementen mit umfassender Messbarkeit und die Verknüpfung mit E-Commerce. Damit sind sie sowohl für Consumer-Zielgruppen, als auch für die Ansprache von CP-Medien-Communities interessant. Während im Consumerumfeld vor allem die Marken- und Produktinszenierung im Vordergrund steht, ermöglichen eJournals im CP-Medien-Bereich die Aufbereitung und Visualisierung komplexer Fachinformationen.

Dabei können E-Journals auf ganz unterschiedliche Weise eingesetzt werden. Durch intelligente Verbindung mit Print unterstützen sie den Brückenschlag in die Online-Welt. Hier werden sie vorab als Teaser für ein Printmagazin and die Leser versandt und machen so Appetit auf die vertiefenden Inhalte des Magazins. Oder sie erweitern die Anzahl der Leser, indem die E-Journal-Variante zum Beispiel an einen zusätzlichen Adressatenkreis elektronisch versandt wird. Ein weiteres Einsatzgebiet ist der E-Commerce. So erlaubt ein E-Journal eine völlig neue Katalogwelt, das über Storytelling Faszination für Themen und Produkte erzeugt, der Leser unmittelbar die Möglichkeit hat, im eJournal das Produkt zu bestellen und dies auch genau gemessen werden kann.
 
E-Journals werden in Zukunft ein fester Bestandteil des Medienmixes sein. Sie werden noch interaktiver, bunter und vernetzter sein, als sie es heute schon sind. Möglicherweise wandeln sie sich zu kompletten Online-Applikationen, die Teile von Webseiten ersetzen. Dies zeigen erste Beispiele, wie die interaktive Umkleidekabine des Otto Versands. Ihre Faszination und ihr digitales Potenzial sind unbestritten, jedoch werden sie Print nicht ersetzen. Ein Blick in die Mediengeschichte zeigt, dass neue Formate die Etablierten nicht verdrängen, sondern beide – also alt und neu - nebeneinander existieren.

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(bmw) 19.09.2007

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