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Dienstag, 16. Juli 2024

Flughafen-Medien: Mehr als nur ein Standortmagazin

© Fraport AG

Die Faszination Fliegen gibt es nicht nur über den Wolken, sondern auch auf dem Boden – auf den Flughäfen. Sie sind nicht nur ein Anziehungspunkt der Reisenden und des Frachtverkehrs, sondern erfreuen sich auch einer wachsenden Zahl von Flugbegeisterten, die von Aussichtspunkten aus das Fluggeschehen vor Ort betrachten.

In Deutschland gibt es über 55 Verkehrs- und Regionalflughäfen. Angesichts der Fläche des Landes erscheint die Zahl nicht sehr hoch, aber der Luftverkehrsraum unterliegt ähnlichen Restriktionen wie dem auf dem Boden, und in den letzten Jahrzehnten hat der Flugverkehr erheblich zugenommen.

Die 24 internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland verzeichneten im Jahr 2007 laut Flughafenverband ADV (Arbeitsgemeinschaft Deutscher Flughäfen), Berlin, ein deutliches Wachstum im Passagieraufkommen.

Luftverkehr in 2008 auch weiterhin ein Zukunftspfad?

„Die internationalen Verkehrsflughäfen in Deutschland verzeichneten in 2007 eine Verkehrssteigerung um sechs Prozent auf nunmehr insgesamt 184,7 Millionen Passagiere“, sagt Ralph Beisel, Hauptgeschäftsführer des Flughafenverbandes ADV. Gegenüber dem Jahr 2006 hat sich das Verkehrswachstum somit noch einmal beschleunigt. Im Inland stieg die Zahl der Fluggäste um 6,2 Prozent, im Europaverkehr um 5,9 Prozent und im Interkontinentalverkehr sogar um 7,2 Prozent.

Positiv bewertet der Flughafenverband ADV, dass die sechs Prozent Passagierwachstum mit nur 2,4 Prozent mehr Flügen erzielt werden konnten. Dazu Beisel: „Dies beweist, dass sich Verkehrswachstum und Lärm- beziehungsweise Schadstoffemissionen entkoppeln lassen. Die deutschen Flughäfen sind sich ihrer Verantwortung für die Umwelt und die Anwohner bewusst.“

Ebenfalls auf Wachstumskurs sind die im Flughafenverband ADV zusammengeschlossenen 29 Regionalflughäfen und Verkehrslandeplätze. „Mit 16,7 Prozent Wachstum bei den Fluggästen und 4,7 Prozent Zunahme an Flugbewegungen in 2007 haben die deutschen Regionalflughäfen und Verkehrslandeplätze eindrucksvoll ihren Platz im dezentralen deutschen Flughafensystem bestätigt“, so Beisel.  Insgesamt nutzten annähernd 5,8 Millionen Passagiere im vergangenen Jahr einen deutschen Regionalflughafen. Laut des Berliner Verbandes wurden mehr als 600.000 Flugbewegungen verzeichnet

Zukunft Luftverkehr Deutschland

Trotz der dramatisch hohen Öl- und Energiepreise und der schwächelnden Konjunktur, die Airlines aber auch Airports zu Sparmaßnahmen und Erhöhung der Ticketpreise zwingen, soll der Luftverkehr weiterhin Wachstumsbranche und Deutschland wichtigste Luftverkehrsdrehscheibe Europas bleiben.

In den ersten sieben Monaten dieses Jahres lag das Passagieraufkommen bei 110 Millionen Personen. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum liegt ein Plus von 4,2 Prozent vor. Das Luftfrachtaufkommen erlebte mit über 2,2 Millionen Tonnen einen Aufschwung um 9,4 Prozent. Dennoch gerät das Wachstum in Stocken: „Wir erwarten für das zweite Halbjahr und für den Winter ein Nullwachstum“, prognostiziert Ralph Beisel. Erst im Laufe des kommenden Jahres werde die Branche auf den Wachstumskurs zurückkehren.

Konzeptpapier der Bundesregierung zur Stärkung des Luftverkehrsstandorts Deutschland

Auf Zustimmung ist der aktuelle Entwurf des Flughafenkonzeptes der Bundesregierung bei der ADV und beim Board of Airline Representatives in Germany e.V. (BARIG), Frankfurt, gestoßen. Der Bund bestätigt die Notwendigkeit eines bedarfsgerechten Ausbaus der Flughäfen sowie einen Betrieb in den Tagesrandzeiten und in der Nacht. „Ein Flughafenkonzept muss Planungssicherheit verschaffen und die Leistungsfähigkeit der bestehenden Flughäfen stärken. Vor dem Hintergrund des prognostizierten Verkehrswachstums bis zum Jahr 2010 sind gezielte Ausbau- und Erweiterungsmaßnahmen dringend erforderlich“, so Beisel. „Wir brauchen in Deutschland keine neuen Flughäfen, sonder wir müssen den Kapazitätsengpässen an den bestehenden Verkehrsflughäfen entgegenwirken.“

© Michael Penner / Foto Flughafen Hamburg

Die größten Flughäfen in Deutschland

Die größten acht Flughäfen beziehungsweise Hubflughäfen in Deutschland sind Frankfurt, München, Berlin, Hannover, Düsseldorf, Köln/Bonn und Stuttgart.

Nicht alle Flughäfen konnten in den ersten acht Monaten 2008 ihr Passagieraufkommen steigern.

Vor drei Jahren publizierten noch alle acht Flughäfen Standortmagazine oder -zeitungen, mittlerweile sind es nur noch sieben, denn der Flughafen Köln/Bonn stellte vor cirka zwei Jahren das Erscheinen seines Magazins inmotion ein.

Maßgeschneidert auf den Standort

So unterschiedlich wie die einzelnen Destinationen aufgrund ihres Standortes sind, genauso unterschiedlich sind auch die Konzepte und Aufmachungen ihrer Magazine. Während zum Beispiel Hamburg, Hannover, Düsseldorf und Berlin jeweils Hefte mit klassischem Magazincharakter publizieren, setzen wiederum München mit MucLife und Frankfurt mit Treffpunkt auf den Zeitungsstil.

Bei Treffpunkt von der Fraport AG, Frankfurt, könnte sich das Blatt wenden, denn „derzeit wird an einer konzeptionellen Neuausrichtung gearbeitet“, erklärt Fraport-Pressesprecher Klaus Busch.

Das Flughafenmagazin Airport Report des Flughafens Nürnberg informiert über die aktuellen Entwicklungen am Airport und im Streckennetz. „Format und Ausstattung des Airport Reports heben sich in ihrer Hochwertigkeit von einer normalen Flughafen-Zeitung ab. Besonders viel Wert legen wir auf Stellungnahmen der Geschäftsführung zu aktuell relevanten Themen wie Fluglärm, Umweltschutz, alternative Antriebsenergien sowie auf das umfassende Engagement des Flughafens für Nachbarn und Anlieger“, erklärt Chefredakteur Jan Beinßen, Unternehmenskommunikation Flughafen Nürnberg. Im August letzten Jahres launchte der Flughafen seinen  eigenen TV-Kanal airTV.

In Kooperation mit n-tv werden Live-Nachrichten, Magazine und Reportagen sowie aktuelle Meldungen gesendet. Ergänzt werden diese Beiträge durch Berichte über das Flugangebot ab Nürnberg sowie durch eigene Reportagen.

Atmosphair positioniert sich als Lifestyle-Magazin

Ein anderes Konzept verfolgt FMO Flughafen Münster/Osnabrück mit seinem Flughafenmagazin Atmosphair. Das hochwertig aufgemachte Heft im Magazinformat setzt auf opulente Bildstrecken mit einer eigenen  Bildsprache. „Atmosphair positioniert sich als Lifestyle-Magazin und nicht nur als simples Flughafenmagazin“, sagt Andres Heinemann, Leiter Marketing und Kommunikation.  Neben mehr Fakten zu den FMO anfliegenden Airlines und den angeflogenen Zielorten ist das Heftkonzept auf die Themen Reisen, Freizeit und Business ausgerichtet.

Den Themenschwerpunkt verändert hat das Flughafenmagazin ham.airport magazine vom Hamburger Flughafen. Das Magazin wird in Zusammenarbeit mit dem hanseatischen Flughafen von der CP-Agentur Companions, Hamburg, produziert, die seit letztem Sommer das Heft betreuen. „Die Themen haben sich verlagert von Selbstdarstellung hin zu eher verkäuferischen Themen. Aktuell besteht das Heft aus 70 Prozent Reisethemen inklusive Buchungstipps am Ende eines jeden Artikels“, erklärt Matthias Quaritsch, Leiter Unternehmenskommunikation Flughafen Hamburg.  So muss die Aufmachung des Magazins auch zum Produkt Hamburger Airport passen. „Die besondere Architektur und das sehr gute Servicelevel des Flughafens muss sich in der Haptik und in der Qualität des Heftes widerspiegeln. Denn es soll deutlich als redaktionell eigenständige Publikation daherkommen und nicht werblich wirken“, so Quaritsch. Ziel des Magazins ist, die Lust auf Reisen zu vermitteln. Ergänzend Quaritsch: „Und das möglichst breit gefächert und natürlich orientiert an den Strecken, die ab Hamburg direkt anzufliegen sind. Parallel reicht die Berichterstattung von Mallorca bis zu ungewöhnlichen Geheimtipps, die wir zusammen mit dem Ausrüster Globetrotter schreiben.“

Hin zum Publikumsmagazin und Web-TV

Vom Fachtitel zum Publikumsmagazin hat sich das Airportmagazin boulevard Airport vom Hannover Airport entwickelt. Dazu Reinhard Wille, Hannover Airport Unternehmenskommunikation: „Die redaktionelle Berichterstattung umfasst einen  bunten Themenmix, der über den Flughafenzaun hinaus reicht, wie unter anderem Airport HAJ, Aviation, Travel, People, regionale Kultur, Gastronomie und Sport.“

In den großen Airports wie München, Frankfurt, aber auch Nürnberg wird den Passagieren die Wartezeit mit airTV versüßt. Der Flughafen Hannover launchte vor kurzem als erster Flughafen sein Hannover Airport TV als Web-TV (http://hannover-airport.tv). In elf unterschiedlichen Rubriken werden Service- und Shoppinginformationen geliefert und erzählen kurzweilige Geschichten über Menschen und Maschinen.  Damit sollen die Zuschauer einen exklusiven Einblick hinter die Kulissen bekommen, wie zum Beispiel mit historischen Bildern vom Hannover Airport oder mit Bildern über die im Aufbau befindliche Erlebnisausstellung ‚Welt der Luftfahrt‘.  Design, Konzept und Inhalte des Web-TVs stammen von der TV-Produktionsfirma TVN Group, Hannover. TVN stellt Kamerateams, Redakteure und die Fernsehtechnik. In enger Abstimmung mit dem Hannover Airport wird das Programmangebot ständig aktualisiert und ausgebaut. Alle Videos auch als Podcast heruntergeladen werden.

Den Standort im Fokus

Das Flughafenmagazin Flugblatt vom Flughafen Stuttgart setzt hingegen auf flughafenspezifische Themen und Hintergrundreportagen. Das Magazin ist eine der ältesten Flughafenzeitschriften und seit den sechziger Jahren auf dem Markt. Flugblatt informiert exklusiv über das Geschehen am und um den Flughafen Stuttgart. Ergänzt wird der Themenschwerpunkt mit einem Mix von Geschichten über Reiseziele, Airline- und Unternehmensporträts, Hintergrundreportagen. „Der Trend geht mehr zur Unterhaltung. Schwere und technische Themen werden in leicht verständliche Texte umgesetzt“, so Volkmar Krämer, Chefredakteur des Magazins und Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des Flughafens Stuttgart.

Ein ähnliches Konzept verfolgt Das Magazin vom Flughafen Düsseldorf International. Nach wie vor wird der Flughafen als Unternehmen in den Bereichen Luftverkehr  und Reisen dargestellt.

Berlin im BBI-Fieber

Seit zwei Jahren wird der Berliner Flughafen Schönefeld zum neuen Hauptstadt-Airport Berlin Brandenburg International BBI ausgebaut. Ab 2011 soll der gesamte Flugverkehr der Region Berlin-Brandenburg auf den Airport im Südosten der Stadt konzentriert sein. Im Gegenzug werden die innerstädtischen Flughäfen Tegel und Tempelhof geschlossen. Naheliegend ist, dass das Airportmagazin Gate der Berliner Flughäfen das Bauprojekt begleitet und ganz unter dem BBI-Zeichen steht.

Kundenbindung ist nur ein beigeordnetes Ziel

„Die Kundenbindung ist nur ein beigeordnetes Ziel der Airport-Standortmagazine auf den deutschen Flughäfen. Vielmehr handelt es sich hierbei um ein ergänzendes Mittel der Kommunikation. Durch Auslage und gezielten Versand werden mit Hilfe der Airport-eigenen Publikationen interessierte Passagiere, Branchenfreunde und auch das Flughafenumfeld erreicht. So sind zahlreiche Airport-Magazine in ihrer thematischen Ausrichtung und ihrem inhaltlichen Aufbau sehr ähnlich – neben den Serviceseiten der Flughäfen informieren vor allem Reise- und Lifestyleberichte“, erklärt Flughafenverband ADV-Pressesprecher Leif Erichsen die Magazine.

Ergänzend BARIG: „Eigentlich ist der Markt mit Kundenbindungsinstrumente gesättigt, sodass kein dringender Bedarf an weiteren Maßnahmen besteht. Aber mehr Passagier orientierte Aktionen, wie Gewinnspiele oder regelmäßige Befragungen, zum Beispiel zur Optimierung des Images, wären von Vorteil. Die Intensivierung des Beschwerdemanagements ist ebenso wichtig, um auf die Wünsche und Ängste der Passagiere schneller eingehen zu können und Lösungen zu finden. Der Vorteil der Airlines durch die Airportmagazine liegt darin, dass sie sich noch mehr Gehör bei den Lesern schaffen und so ideal Hintergründe zu Firmenpolitik, Informationen zu Flugzielen, Flugzeugen, Wechsel im Management, Jubiläen etc. vermitteln.“

Nachbarschaftszeitungen für die Anwohner

Viele Airports geben neben ihren Airport-Standortmagazinen auch anzeigenfreie Nachbarschaftszeitungen heraus. Viermal im Jahr erscheint als Supplement in regionalen Tageszeitungen des Rhein-Main-Gebiets start frei von Fraport. Das Supplement wird vom Frankfurter Societäts-Verlag produziert.

Der Flughafen Köln/Bonn informiert seinen Anwohner mit nebenan, das zweimal im Jahr kostenlos in eine Auflage von 300.000 Exemplaren im Umfeld des Flughafens an die Anwohner verteilt wird. Die acht Seiten umfassende Zeitung setzt dabei auf „gut lesbare Darstellungen von bisweilen komplexen Themen wie Arbeitsplätze, Fluglärm, Landschaftsschutz, Politik & Wirtschaft“, erklärt Bodo Rinz, Kommunikation.

Auch der Flughafen Hamburg informiert seine Anwohner in Hamburg, Schleswig-Holstein sowie in den Terminals des Flughafens viermal im Jahr mit Hamburg . Flughafen.  Die Umsetzung der Nachbarschaftszeitung liegt bei Schellenberg & Kirchberg Public Relations. Bereits seit 1999 wird die Nachbarschaftszeitung Airport von den Berliner Flughäfen herausgegeben. 

Als Special Interest Publikation positioniert sich VonHierAus vom Flughafen Düsseldorf International. Die Zeitung setzt bei seiner Berichterstattung auf Emotionalität und liefert aktuelle Informationen zum Flughafen, aktuelle Luftverkehrsthemen und Lokales aus der Flughafennachbarschaft. Ebenso publiziert der Flughafen München zwölfmal im Jahr seine Nachbarschaftszeitung M Dialog.

 

Alle Nachbarschaftszeitungen stehen als Download auch auf den Flughafen-Sites als Informationsmedium zur Verfügung.

 

 

 

 
 

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(bmw) 15.10.2008

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