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Dienstag, 16. Juli 2024

Kulturmagazine: Ein wichtiger Aspekt der Lebensart

Das Interesse an Kultur in Deutschland  ist ungebrochen und gehört als ein fester Bestandteil zu den Freizeitaktivitäten der Bundesbürger. Nach einer Erhebung von Focus-CommunicationsNetworks 12.0 - sind über 10 Millionen Deutsche, von einer Grundgesamtheit von 54,9 Millionen Bundesbürger ausgehend, an Kultur äußerst oder sehr interessiert. Dies entspricht einem prozentualen Wert von 18,5.

Allein über 27 Millionen Deutsche besuchen Museen und Ausstellungen. Die Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen ist nach eigenen Angaben das einzige deutsche Kunstmuseum, das ein Kundenmagazin herausgibt. Das von corps. Corporate Publishing Services, Düsseldorf, produzierte Magazin 20_21 der Museen K20 und K21 richtet sich an Kunden, Interessierte und Freunde der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen.

Kunstanspruch steigt

„Publikationen anderer Häuser ähneln meist Kunstkatalogen, sind wissenschaftlich ausgerichtet und oft sperrig zu lesen. Insgesamt nutzen deutsche Kunsthäuser die Instrumente zur Kundenkommunikation nur sehr wenig“, sagt die leitende Redakteurin Dorothee Vogt von corps. Dass das Interesse an Kunstthemen in den letzten Jahren gestiegen ist, spiegelt sich im 20_21 Heftkonzept wider. Dazu Vogt: „Der journalistische Anspruch an Beiträgen zu Kunstpositionen und Künstlern ist weiter gestiegen. Lebendige Interviews oder Atelierbesuche vermitteln insbesondere zeitgenössische Kunst auch einem breiten Publikum. Die Entwicklung des Kunstmarktes sowie die Themen Kunstfinanzierung und Kunstsponsoring nehmen einen größeren Raum ein. 20_21 ist für den Leser noch nutzwertiger geworden: Eine zweite Leseebene verweist auf weiterführende Informationen wie Internetangebote, Literatur und Termine.“  Künftig will die Kunstsammlung NRW auf eine stärkere Verknüpfung von Onlineangebot und Printmagazin setzen. „Wie eine solche Verknüpfung aussehen könnte, wird sich in Kürze herauskristallisieren“, so Vogt.

Aber auch Regionen mit ihrem kulturellen Angebot setzen Printmedien nicht nur als Kundenmedien ein, sondern nutzen sie auch als wichtiges Tool in ihrer Marketingstrategie. So zum Beispiel  gibt die Metropolenregion Rhein-Neckar GmbH, Mannheim, das Magazin zur Festivalregion Rhein-Neckar heraus, das von Signum communications, Mannheim, produziert wird. Darüber hinaus verantworten auch die Mannheimer die Marketingkampagne. „Die Idee zu diesem Magazin kam nicht von ungefähr. Die Metropolenregion zeichnet sich durch eine große Vielfalt von ambitionierten, profilierten und lebendigen Festivals aus, die noch dazu sämtliche Sparten abdecken. Das Angebot ist nach unserer Beobachtung in den vergangenen Jahren gewachsen, die Zahl der Besucher steigt von Saison zu Saison, und die existierenden Festivals arbeiten kontinuierlich daran, ihr Programm noch interessanter zu gestalten. Hier zeichnet sich aus unserer Sicht noch lange kein Ende ab, zumal sicher auch die Marketing-Initiative zur Festivalregion Rhein-Neckar diese positive Entwicklung weiter beflügelt“, sagt Signum-Geschäftsführer Dr. Udo Kessler.

Strategie der überregionalen Wahrnehmung ist aufgegangen

Im Jahr 2007 startete das Magazin im Raum Rhein-Neckar, seit letztem Jahr erscheint das Heft bundesweit. Dazu Kessler: „Seit 2008 wird das Magazin bundesweit verteilt, etwa als FAZ-Beilage oder als Leseexemplar in ICE-Zügen. Tatsächlich war dieser zweistufige Prozess in der Marketingkampagne von Anfang an angelegt. Im ersten Schritt ging es darum, die Festivalregion in der Region selbst zu verankern, um sie dann im zweiten Schritt bundesweit zu kommunizieren. Aufgrund des Leser-Feedbacks durch die eingesetzten Response-Elemente wissen wir, dass diese Strategie aufgegangen ist. Inzwischen wird die Festivalregion Rhein-Neckar auch überregional wahrgenommen.“

Dass Kultur ein wichtiger Aspekt der urbanen Lebensart geworden ist, sieht der Geschäftsführer Johann Plank aus dem Hamburger bunkverlag. „Kultur versteht sich eher als Szene- und weniger als klassisches Feuilleton. Der Großstädter nimmt dabei alle Aspekte des kulturellen Lebens wahr, vom Rockkonzert bis zur Lesung, vom Galeriebesuch bis zum Club-Event. Eine essentielle Rolle für die kulturelle Identität der urbanen Zielgruppe spielt das Produkt, das gesamte Spektrum aktueller CDs, DVDs und Bücher gehören dazu“, erklärt Plank. Der Verlag gibt das kostenlose Magazin kulturnews heraus und bezeichnet es als mediale Antwort auf die vielfältigen Bedürfnisse der Großstädter.

Opern- und Theaterhäuser gehen neue Wege

Zu den Kulturmagazinen gehören auch die zahlreichen Publikationen der Opern- und Theaterhäuser, die zum größten Teil inhouse produziert werden. Die Magazine sind als Kundenbindungsinstrument nicht mehr wegzudenken und setzen sich in opulenter Optik in Szene. Aber auch inhaltlich werden sie immer anspruchsvoller und müssen den Spagat zwischen den etablierten Kulturliebhabern und den Laien schaffen.

Ein Blick hinter die Kulissen der Sächsischen Staatoper, Dresden, wirft das semper! Magazin und gewährt Einblicke in den Kulturbetrieb des international bekannten Opernhauses. Das Magazin richtet sich an die Semper Oper-Interessierten. Redaktionell werden nicht nur die Gastkünstler vorgestellt, sondern auch Mitarbeiter aus  dem Haus der Sächsischen Staatsoper. Seit Herbst 2005 erscheint die Printversion auch als E-Journal um auch jüngere Zielgruppen anzusprechen.

Stärker auf Infotainment setzt auch das Staatstheater Nürnberg mit ihrem relaunchten Magazin Impuls, das sich seit dem Intendantenwechsel 2008/2009 im neuen Corporate Design komplett vierfarbig präsentiert. Mit der Neugestaltung wurde das Magazin auch inhaltlich gestrafft und den Texten und Bildern mehr Raum gegeben. Viel Wert wird bei der Produktion auf die journalistischen Texte und die eigenständige Bildsprache gelegt. Dazu Olaf Roth, Pressesprecher: „Wir sind inhaltlich viel breiter geworden und gehen über die bloßen Themen hinaus in Richtung Infotainment. Dadurch sind wir magaziniger geworden.“

Eine kontinuierliche Steigerung der Anzahl der angebotenen Veranstaltungen vermeldet MünchenMusik. Das Unternehmen gehört nach eigenen Angaben zu den erfolgreichsten Klassikveranstaltern Deutschlands und trägt mit zahlreichen Veranstaltungen im Klassik-, Jazz-, World-, Literatur- und Crossover-Bereich zur kulturellen Vielfalt der Musikstadt München bei. Darüber hinaus ist MünchenMusik Herausgeber des CP-Magazins Konzertnews, das neben der Printversion auch als E-Paper erscheint.

Internet gewinnt zunehmend an Bedeutung

Auf den Websites der Veranstaltungshäuser stehen die Magazine als PDF-Download den Interessierten zur Verfügung. „Bei den Offline-Produktionen wird regelmäßig auf die Konzertwebsite hingewiesen, wo sich aktuellste Daten finden und Konzerte  online buchen lassen. Die Website enthält andererseits auch Offline-Produkte als Download“, sagt Dr. Jan Boecker, Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit vom Konzerthaus Dortmund. Das Konzerthaus gibt das Kundenmagazin _hörbar heraus. Ergänzend Marketingleiterin Anne-Katrin Röhm: „Das Internet und die Online-Dialogplattform werden als Zweitmedien stärker an Bedeutung gewinnen. Printmedien bleiben für unsere Zielgruppe die wichtigste Informationsquelle.“

KölnMusik und Bayerische Staatsoper setzen auf Komplettrelaunch

Die Kölner Philharmonie, KölnMusik, hat zu Beginn der Spielzeit 2008/2009 sein Kundenmagazin einem Komplettrelaunch unterzogen. Der Titel Das Magazin löste die bisherige Publikation Philharmonie persönlich ab. Othmar Gimpel, Redaktion Das Magazin: „Wir haben das Ziel verfolgt, noch stärker den Magazincharakter hervorzuheben, um auch als Informationsmedium von den Lesern akzeptiert zu werden, die unser Haus nur wenig oder gar nicht kennen. Durch eine intensive und umfassende Verteilung könnten wir mittlerweile 1.500 Stellen in Köln und Bonn mit unserer Publikation bedienen und ernten großen Zuspruch von den Lesern, aber auch von Geschäftspartnern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Durch die größere gestalterische Vielfalt und das exquisite Auftreten konnten wir neue, namhafte Autoren gewinnen.“ Mit der Spielzeit 2009/2010 wird es auch Neuigkeiten von der Oper Köln geben. Unter der Ägide des neuen Intendanten Uwe-Eric Laufenberg soll das Kundenmagazin o.ton durch einen neuen Titel ersetzt werden.

Die Bayerische Staatsoper hat mit den Beginn der Intendanz von Nikolaus Bachler ein neues Magazinformat entwickelt. Das neue Magazin Max Joseph löste den Titel Takt ab. „Max Joseph zieht den Rahmen weiter auf, ist ein journalistisch und fotografisch anspruchsvolles Heft, für das erstklassige Autoren und Fotografen arbeiten. In Anknüpfung an die neue Inszenierung der Bayerischen Staatsoper und des Bayerischen Staatsballetts zählt das Magazin spannende und aufregende Geschichten“, erklärt Dr. Ulrike Hessler, Direktorin Kommunikation und Marketing der Bayerischen Staatsoper.

Kulturmagazine als Beilagen

In Kooperation mit der Süddeutschen Ticketing GmbH launcht die Bayerische Staatsoper Ende Januar 2009 die Zeitungsbeilage Bayerische Staatsoper aktuell. Die 32 Seiten umfassende Beilage in der Süddeutschen Zeitung soll künftig viermal im Jahr in einer Auflage von 260.000 Exemplaren erscheinen und jeweils der Bayernausgabe der überregionalen Tageszeitung beiliegen.

Nur auf Tageszeitungsbeilagen setzt das Staatstheater Mainz, das in Kooperation mit der Mainzer Allgemeinen Tageszeitung monatlich die Theaterzeitung als Beilage publizieren wird. Zusätzlich in Kooperation mit der Mainzer Rhein-Zeitung soll sechsmal im Jahr der 16 Seiten umfassenden Titel Spielzeit in einer Auflage von 15.000 Exemplaren der Zeitung beigelegt werden.

Anzeigenaufkommen im Aufwind

Trotz Subventionen nimmt in Zeiten der Haushaltseinsparungen die Anzeigenvermarktung der Magazine einen nicht unerheblichen Stellenwert ein. Jedoch wird versucht durch Copypreise eine weitere Möglichkeit zur Refinanzierung beizutragen. Nach einigen Aussagen der Konzerthäuser hat sich bislang die Wirtschaftskrise noch nicht auf die Anzeigenbuchungen ausgewirkt.

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(bmw) 15.01.2009

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