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Dienstag, 16. Juli 2024

Die Multitalente-Hotelmagazine erleben eine Renaissance

Das Konjunkturklima in den letzten Jahren zeigte auch seine Auswirkungen auf die Hotellerie-Branche. Erschwerend kommt hinzu, dass der Markt von Verdrängungswettbewerb und Überkapazität geprägt ist, was die wirtschaftliche Situation der Hotellerie nicht einfacher macht. Zudem wird weiterhin damit gerechnet, dass die Konzentrationstendenzen noch weiter zunehmen werden. Jedoch scheint nach einer langen Durststrecke die Talfahrt in dieser Branche gestoppt. Laut Statistischem Bundesamt stieg die Anzahl der Übernachtungen in der Hotellerie im Jahr 2005 um drei Prozent auf 200,9 Millionen. Besonders erfreulich ist, laut des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes, Berlin, ‚DEHOGA-Branchenbericht Mai 2006’, die erneute Zunahme der Übernachtungen ausländischer Gäste um 6,1 Prozent. Leider stieg der Umsatz nicht in dem Maße wie die Übernachtungszahlen. In den Wintermonaten Oktober 2005 bis März 2006 verzeichneten immer noch 43,3 Prozent der 1.513 vom DEHOGA befragten Hoteliers Umsatzeinbußen. Hingegen konnten 19,1 Prozent der Befragten ihre Umsätze in der letzten Saison verbessern. Bei insgesamt konstanten Zimmerpreisen berichtet die Mehrheit der Hoteliers von einer gleichbleibenden (28,6 Prozent) beziehungsweise höheren Zimmerauslastung (27,4 Prozent). Der 'Branchenreport' des Hotelverbandes Deutschland (IHA) weist für die klassischen Beherbergungsbetriebe im Jahr 2005 einen Nettoumsatz von 14,79 Milliarden Euro (ein Plus von 0,5 Prozent) aus.

Hotellerie erwartet durch Fußball-WM zusätzliche Impulse

Die Branche erwartet hierzulande vor allem durch die anstehende Fußball-Weltmeisterschaft zusätzliche Impulse für das Geschäft. Naheliegend ist, dass vorwiegend die 12 Austragungsstädte von der WM profitieren werden. „Zur Fußball-WM erwarten wir drei Millionen Besucher, davon rund eine Million aus dem Ausland. Hochrechnungen gehen von 5,5 Millionen zusätzlichen Übernachtungen aus. Das Umsatzpotenzial für Hotellerie und Gastronomie liegt bei 500 Millionen Euro“, sagt Ernst Fischer, Präsident des DEHOGA Bundesverbandes. Mit entsprechenden Angeboten reagiert die Hotellerie, ob es um spezielle Incentive-Angebote mit Tagestrips oder Übernachtungspauschalen geht, auf jeden Fall soll sich der Umsatz erhöhen. Angesprochen werden nicht nur Privatpersonen, sondern auch Geschäftsreisende.

Einsparungspotenziale sind ausgeschöpft

Nach wie vor sind die Gäste preisbewusst und sparsam, achten auf Sonderarrangements und versuchen Rabatte auszuhandeln. Nach der Studie ‚Tourismus 2006’ aus dem Axel Springer Verlag, Hamburg, wird zunehmend eine Last-Minute-Mentalität beklagt. Restzimmer werden zu Schnäppchenpreisen losgeschlagen, um die Auslastung zu erhöhen. Marktführer Accor und der Branchendritte Best Western versuchen deshalb, wie im Stil der Billig-Airlines Frühbucherrabatte einzuführen. Diesem Konzept wird von Experten im Hotelmarkt allerdings keine große Chance eingeräumt, da es für das wichtige Kundensegment der Geschäftsreisenden ungeeignet sei.

Nach der Focus-Analyse ‚Der Markt für Urlaubs- und Geschäftsreisen’ sind die Einsparungspotenziale der vergangenen Jahre ausgeschöpft und es wird wieder mehr investiert. Bei den rund 2,7 Millionen Geschäftsreisenden mit Übernachtungen wird nicht mehr nur auf den Preis geachtet, sondern  neben der Bequemlichkeit, den Wellness-Angeboten sowie optimaler IT-Verbindungen, ist der Service ausschlaggebend für die Hotelwahl. Deutsche Unternehmen investieren pro Geschäftsreisetag im Durchschnitt immerhin 104 Euro, hingegen lässt sich der Deutsche ein Urlaubstag lediglich rund 63 Euro kosten.

Renaissance der Gästemagazine

Mittlerweile als „Multitalent“ werden die Hotel- oder Gästemagazine bezeichnet. Einerseits als Kundenbindungs- und Serviceinstrument für die Gästebetreuung, nimmt andererseits die Bedeutung der Imagepflege sowie als Verkaufsförderungsinstrument einen nicht unbeachtlichen Stellenwert ein. Dementsprechend aufwendig präsentieren sie sich vorwiegend in Hochglanzoptik und mit redaktioneller Kompetenz, um neben den klassischen Publikums- oder Wirtschaftstiteln mithalten zu können. Stefan Endrös, Geschäftsführer Journal International, München: „Nach meiner Meinung sind Hotels wieder bereit Hotel-Magazine in ihren Standard aufzunehmen, aber der Blickwinkel hat sich verändert. Die Magazine haben sich in Richtung Marketinginstrument entwickelt und haben sich entfernt von dem früheren Lesestoff zum Herumliegen. Die Magazine verkörpern eine Marke, überzeugen nicht nur durch ihre Hochwertigkeit, sondern beinhalten auch einen Empfehlungscharakter, weisen auf Destinationen hin und sind dadurch standortunabhängig.“ Der Münchener CP-Verlag betreut die Hotel-Magazine 'Just for Friends' von Dorint Resorts und 'Glückstage' von Familotel.

Ergänzend Gerd Giesler, PMI Publishing-Verlagsleiter: „Für die Hotellerie haben mittlerweile die Hotelmagazine  einen Stellenwert eingenommen wie die Automobilmarkenmagazine für die Autohersteller.“ Der Münchener CP-Verlag produziert für die Marriotts-Gruppe International die Magazine 'Marriott Destination' und 'Renaissance Destination'.

Ähnlich argumentiert Albert Wasl, Geschäftsführer balleywasl*, München: „Wir betrachten das Kundenmagazin einer Hotelgruppe eher als Werkzeug zur Marken- und Imagebildung als zur Verkaufsförderung. Akzeptanz findet das Magazin, wenn es nicht ein verkappter Verkaufsprospekt ist, sondern den Lesern Content rund um das Genre der Hotellerie bietet. Lifestyle, Gourmet, Luxus, Shopping, Kunst und andere Themen gehören deshalb zu unserem Repertoire und sind Content des Kempinski 'Concierge Magazin'. Der Trend ist eindeutig: Aus Sicht der Hotel-Gruppe ist ein internationales Magazin ein ‚must have’. Aus Sicht der einzelnen Hotels ist ein lokal/regionales Magazin vorteilhafter, weil es in dem Mikrokosmos ‚Stadt’ die Pflege von Geschäftsbeziehungen fördert. Aus Sicht der werbetreibenden Wirtschaft ist ein Hotelmagazine interessant, wenn die Zielgruppe (Gästestruktur) klar umrissen ist und die Distribution transparent dargestellt wird.“ Der Münchener CP-Dienstleister betreut ‚Concierge’, das Gästemagazin der Kempinski AG. Das Kempinski Hotel Atlantic, Hamburg, ist Herausgeber des hauseigenen Hotelmagazins ‚Atlantic’, welches neben ‚Concierge’ den Gästen angeboten wird.

Eine andere strategische Ausrichtung hat die Starwood-Holding: Das Hotel-Magazin 'edition' von ArabellaSheraton, München, ist das Gästemagazin für 31 ArabellaSheraton-Hotels in Deutschland, Österreich, Mallorca und Südafrika. Das Magazin wird Hotelgästen auf Wunsch nach Hause geschickt. Darüber hinaus ist Starwood Herausgeber des Hotel- und Kulturmagazins ‚Collections’ für ihre 850 weltweiten Hotels, und die einzelnen Sheraton Hotels sind Herausgeber eines eigenen Gästemagazins wie zum Beispiel Dubai Creek Sheraton Hotel & Towers mit ‚Waves’. Das Hotelmagazin ‚edition’ wird produziert vom Münchener CP-Verlag BurdaYukom. Dazu Verlagsleiter Dr. Ralph Fischer: „’edition’ ist eine Mischung aus Imageträger für ArabellaSheraton und Vermarktungsinstrument. Sehr wichtig ist, dass der Hotelgast das Gefühl vermittelt bekommt im richtigen Hause Gast zu sein. Darüber hinaus werden Sonderpackages zu Sonderkonditionen angeboten. Dieser Packages sind ausschließlich nur für die Magazinleser. Damit werden die Gäste von ArabellaSheraton für ihre Kundentreue belohnt.“

Differenzierung von der Konkurrenz

Der Konkurrenzdruck, den die Hotels untereinander haben, spiegelt sich auch in den Magazinen wider. Dazu Jutta Ulrich, Redaktionsleitung 'Trend & Tradition' von Ringhotels e.V., München: „Die Nachfrage der Gäste nach dem Magazin ist groß, speziell von unseren Stammgästen. Dabei ist es allerdings wichtig sich von anderen Hotel-Magazinen durch den Transport seine Stärken abzuheben. Das Heft darf nicht austauschbar sein, sondern muss die Besonderheiten der Gruppe widerspiegeln.“ Das Hotelmagazin wird von sv corporate media, München, betreut. Auf einer anderen Ebene wird dieser Aspekt von Vila Vita Hotel und Touristik, Marburg, mit ihrem Gästemagazin 'Vila Vita erlesen' verfolgt. Jochen Thraede, Sales & Marketingleiter: „’Vila Vita erlesen’ hat sich in den letzten Jahren zu einem Journal auf qualitativ hohem journalistischem Niveau entwickelt. Es werden nicht nur kurze Einblicke in die Hotels gegeben, sondern das Magazin beinhaltet auch Lifestyle-Themen, wodurch der Lifestyle-Charakter des Magazins verstärkt wird. Mit ‚Vila Vita erlesen bieten wir Informationen mit emotionalem Mehrwert.“

Dass Hotelmagazine als Kundenbindungsinstrument immer wichtiger werden, verdeutlicht Ute Hayit, Anzeigenleitung 'Flair Journal' von Mundo Marketing, Köln: „Es kommt jedoch darauf an, die richtige Mischung zu finden von Nutzwert für den Kunden und Produktinformationen. Unser Anspruch an das Magazin ist, den Kunden der Flair Hotels eine journalistisch einwandfrei gemachte Nutzwert-Broschüre an die Hand zu geben, mit vielen interessanten Themen.“ Der Kölner CP-Dienstleister produziert seit 2002 für die Flair Hotelgruppe das Gästemagazin.

Newcomer und frisch relauncht

Anfang April dieses Jahres launchte die Hotelgruppe Minotel Deutschland e.V. ihr erstes Hotelmagazin 'minotel'. Bewusst wird bei dem Magazin auf die Hochglanzoptik verzichtet. Produziert wird ‚minotel magazin’ vom CP-Verlag press-partners, Reichenberg. Verlagsleiter Constantin Swiridoff: „Das Magazin ist optisch ansprechend, aber nicht abgehoben und spiegelt den Charakter der persönlich geprägten Hotels wieder. Im Mittelpunkt von ‚minotel’ steht der Nutzwert für den Gast, deshalb nehmen reine Minotel-Themen rund 25 Prozent des Gesamtumfangs jeder Ausgabe ein.“ Das Hotelmagazin richtet sich zu gleichen Teilen an Geschäftsreisende, Privatkunden sowie Familien.

Mit der Januarausgabe erscheint ‚Reisezeit’, das Hotelmagazin von Travel Charme Hotel, Berlin, im neuen Layout. Der optische Auftritt wurde dem neuen Corporate Design der Urlaubshotelgruppe angepasst. „Das acht Seiten umfassende Heft beinhaltet Wissenswertes und Unterhaltsames rund um die Destinationen unserer 11 Häuser. Feste Rubriken der Reisezeit sind das Editorial, Rezepte unserer Küchenchefs, Urlaubslektüre-Tipps, Personalien, Beauty- und Fitnessinfos, ein Fotorätsel-Gewinnspiel sowie ein doppelseitiges Schwerpunktthema runden das Konzept ab“, erklärt Anja Besch, Leiterin Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Travel Charme Hotel. Das Gästemagazin wird an 6.500 Clubkartenmitglieder (Stammgäste) sowie an circa 3.000 Abonnenten verschickt. Darüber hinaus liegt ‚Reisezeit’ in den Hotels aus sowie in den Kurverwaltungen und touristischen Institutionen. Bewusst verzichtet ‚Reisezeit’ auf eine Re-Finanzierung durch Anzeigenschaltungen.

CP-Dienstleister als Herausgeber

Der Münchener CP-Verlag sv corporate media ist Herausgeber des „ältesten“ Hotelmagazins im deutschsprachigen Raum – 'Hotel Mosaik'. Sei über 50 Jahren erscheint das Gästemagazin, welches distribuiert wird über das Kreuzfahrtschiff MS Europa sowie über 41 renommierte Hotels in Deutschland, Österreich und der Schweiz, die zu keiner Hotelgruppe gehören und sich auch nicht als Konkurrenz betrachten. An die Gäste-Zielgruppe der unabhängigen Vier Sternehotels und Vier Sternehotels Plus richtet sich das 2005 gelaunchte sv corporate media-Hotelmagazin 'Hotel Sterne'. Der Titel befindet sich derzeit noch im Vertriebsaufbau und hat das Ziel bis Ende 2006 für 20 unabhängigen Hotels den Titel zu produzieren.

Ebenfalls in Herausgeberfunktion publiziert Frehner Consulting AG, St. Gallen, das Gästemagazin 'Palace' unter anderem für die Palace Hotels Gstaad, Montreux, Lausanne, Hotel Royal Evian. Dazu Stephan Ziegler von der Frehner Consulting AG: „Inhaltlich bleiben wir beim Bewährten, in dem wir die verschiedenen Palace-Hotels vorstellen sowie Sehens- und Wissenswertes aus der jeweiligen Umgebung. Das Layout wurde behutsam modernisiert.“

Re-Finanzierungs-Aspekt wird immer wichtiger

Dass hochwertige Hotelmagazine für den Herausgeber trotz ihrer Multifunktionalität kostspielig sind, ist unumstritten, so dass die Re-Finanzierung durch Anzeigenschaltungen ein nicht unerheblicher Aspekt ist. Jedoch sind die Herausgeber der Gästemagazine genauso „wählerisch“ mit der Auswahl der Anzeigenkunden wie die Automobilhersteller. Die vorgesehenen Anzeigenplätze werden zum größten Teil an Anzeigenkunden aus der werbungtreibenden Wirtschaft verkauft, deren Produkte und Dienstleistungen auch zum Heftkonzept passen. Dazu Stephan Ziegler, Frehner Consulting AG: „Das Interesse der Hoteliers an Inseratenfinanzierung ist ungebrochen hoch, während die Situation auf dem Anzeigenmarkt in den letzten drei, vier Jahren jedoch bedeutsam schwieriger geworden ist.“ Im Grunde stellvertretend für sämtliche Hotelmagazine bringt Vila Vita Hotel und Touristik-Marketingleiter Jochen Thraede es auf den Punkt: „Bis dato war es nicht das Ziel ‚Vila Vita erlesen’ komplett über Anzeigen zu finanzieren. Im Zuge von höheren Druckkosten etc. ist hier eine Umstrukturierung wünschenswert, das heißt mehr Anzeigen!“

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(bmw) 23.05.2006

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