Sieben von zehn Marketingverantwortlichen entscheiden allein - Trend zu Silo-Entscheidungen wächst

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© HubSpot

Die Studie Die Zukunft des Marketings im EMEA-Raum, die Nielsen im Auftrag von HubSpot und LinkedIn durchgeführt hat, zeigt, dass 70 Prozent der Marketingverantwortlichen im europäischen Wirtschaftsraum über Marketingservices und -strategien ihres Unternehmens allein entscheiden.

Obwohl Unternehmen längst vor der Herausforderung stehen, die verschiedenen Kanäle und Kontaktpunkte mit ihren Kunden systematisch zu managen, hat sich der Trend zu Silo-Entscheidungen verschärft. Als Gründe führen die Forscher die Umschichten am Arbeitsmarkt an, da Jobwechsel und Kündigungen zu längeren Vertriebszyklen und niedrigeren Gewinnquoten führen. "Die Studienergebnisse zeigen, dass Marketingentscheider unter zunehmendem Leistungsdruck stehen. Ressourcen- und Zeitmangel erschweren es, eine Full-Funnel-Marketingstrategie zu entwickeln - doch genau das ist für Marken das Gebot der Stunde, um im Gedächtnis zu bleiben", erklärt Henrik Ihlo, Director Enterprise Solutions Group DACH bei LinkedIn.

Nur vier von zehn Befragten nutzen Analytics-Tools

Als Kernaufgabe sehen die Marketingverantwortliche im EMEA-Raum das Halten der Bestandskundschaft (39 Prozent) sowie relevanten Content für die potenzielle Kundschaft zu erstellen (37 Prozent). Um diesen Herausforderungen zu meistern, ist die Analyse des Kundenverhaltens unerlässlich. Jedoch nutzen lediglich vier von zehn Befragten (38 Prozent) Analytics-Tools und Dashboards. Dies gilt insbesondere für Unternehmen ab 100 Mitarbeitenden. Software für Marketingautomatisierung wird von einem Drittel genutzt (31 Prozent). Weitere 29 Prozent geben an, dass sie CRM-Software verwenden, um das Verhalten von Kundinnen und Kunden besser zu verstehen. Auffällig ist: In Irland (34 Prozent), UK (33 Prozent) und Frankreich (30 Prozent) ist der Anteil der Marketingfachleute weit höher als in der DACH-Region (25 Prozent).

Top 5-Herausforderungen für Marketingverantwortliche im DACH-Raum


Josephine Wick Frona, Head of Marketing DACH bei HubSpot: "Marketingverantwortliche sollten sich der Bedeutung valider Daten bewusst sein. Jeder Aspekt der technischen Marketing-Infrastruktur eines Unternehmens hängt von exakten Kundendaten ab. Es ist Zeit, Daten und Datenanalyse zu priorisieren. Zudem kommt noch die große Herausforderung, Künstliche Intelligenz für sich nutzbar zu machen, um weitere Insights zum Kundenverhalten und den Kundenbedürfnissen zu gewinnen."

27 Prozent der Befragten nutzen bereits KI-gestützte Tools, um Erkenntnisse über ihre Zielgruppe oder Kundschaft zu gewinnen. Allerdings sehen sie die Implementierung eines KI-Modells durch den Einkauf von Tools als herausfordernd an. Diese Einschätzung ist in DACH signifikant niedriger (15 Prozent) als in Irland (25 Prozent) und UK (21 Prozent).

Nutzung von Datenquellen variiert stark

Um Marketingentscheidungen zu treffen, greifen Verantwortliche auf unterschiedliche Datenquellen zurück. Verkaufsdaten aus dem Vertrieb (47 Prozent), Daten von der Unternehmenswebsite (38 Prozent) und intern erfasste Daten aus Umfragen und Marktforschung (36 Prozent) sind die drei am meisten verwendeten Datenquellen im EMEA-Raum. Die DACH-Region ist bei der Nutzung von Datenquellen häufig das Schlusslicht. Lediglich 22 Prozent nutzen die Social-Media-Accounts ihres Unternehmens als Datenquellen, um informierte Entscheidungen zu fällen. In UK, Irland und Frankreich hingegen sind es jeweils mehr als 40 Prozent.

Top 5-Datenquellen für Marketingentscheidungen in EMEA

Studiensteckbrief

Studie von HubSpot und LinkedIn Die Zukunft des Marketings im EMEA-Raum, n=2.016 Entscheidungstragende im Marketing aus B2C- (44 %), B2B- (27 %) und B2B2C-Unternehmen (30 %), davon UK=675, IE=100, FR=601, DE=500, AT=80, CH=60 (zusammengefasst als DACH mit n=640). Durchgeführt von Nielsen im März 2023.



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(bmw) 15.08.2023


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